Eigentlich sollten wir sie nie zu sehen bekommen - das ist die bisher älteste, bekannte PS4

Fans haben den mit großer Wahrscheinlichkeit ältesten PS4-Prototypen aufgetrieben und der trägt einen zuckersüßen Namen.

Die PS4 hat sich über die Zeit hinweg ganz schön gewandelt. Die PS4 hat sich über die Zeit hinweg ganz schön gewandelt.

Die meisten von uns kennen Konsolen nur in ihrem fertigen Zustand, maximal noch in Form eines Dev Kits, das Entwickler*innen gestellt wurde, um darauf Spiele zu testen. Wie eine Konsole ohne jegliches Design und in einer frühen Testphase aussieht, das wissen nur die wenigsten.

Wir gehören jetzt zu diesem nicht mehr ganz so erlesenen Kreis, da Bilder von einem extrem frühen Prototypen der PS4 ins Internet gestellt wurden, der eventuell nach einer beliebten Naschware benannt zu sein könnte.

Das ist die PS4 mit dem Codenamen "SYRUP"

In der Entwicklung durchläuft eine Konsole zahlreiche Stadien, bei der immer wieder neue Komponenten hinzugefügt werden, um sicherzustellen, dass sie auch perfekt ineinandergreifen.

Die womöglich nach einem leckeren Pfannkuchenaufstrich benannte "SYRUP-11" mutet daher ziemlich spartanisch an. Eine Kühlung fehlt, genau wie ein Gehäuse, ein Blu-Ray-Laufwerk oder der von AMD gefertigte Prozessor, der überhaupt erst Spiele antreibt.

Aber schaut erst einmal selbst:

Vorderseite Die Platine in Gänze. Sie wurde wohl ins großen Workstation-Gehäusen eingesetzt. Das Kabel links oben könnte als Bluetooth- oder WLAN-Antenne gedient haben. (Bildquelle: Zecoxao / psdevwiki)

Anschlüsse Überraschung! Die frühe Version hatte noch einen optischen Ton-Ausgang. Und offenbar einen DisplayPort-Anschluss für Monitore. (Bildquelle: Zecoxao / psdevwiki)

Detailansicht Auf dem Board sind zahlreiche Anschlüsse befestigt, um Daten auszulesen. (Bildquelle: Zecoxao / psdevwiki)

Bei der SYRUP-PS4 mit der Seriennummer 0-000-000-11 handelt es sich im Kern um eine Steckkarte für Workstation-PCs, an der wahrscheinlich die Funktionalität zahlreicher Systemfunktionen getestet wurde.

Auf der Platine ist beispielsweise schon der sogenannte Syscon-Chip verbaut, der sich um die Funktionalität des Prozessors (auch wenn der noch fehlte) kümmert, und auch die Southbridge ist bereits vorhanden. Die verwaltet zum Beispiel die Internetanbindung, das Blu-Ray-Laufwerk und die USB-Ports der Konsole.

Interessant ist, dass die Southbridge beim Prototypen deutlich mehr Arbeitsspeicher spendiert bekam als die spätere PS4. Statt mit 256 MB wurde sie mit 8 GB bestückt. Dabei könnte es sich um eine Möglichkeit handeln, den späteren Speicher-Pool der PS4 mit dem Prototypen auszutesten.

So sieht das finale PS4-Mainboard aus. An den Seiten ist jeweils eine Aussparung für das Netzteil frei gelassen, das der Prototyp nicht benötigt. (Bildquelle: psdevwiki.com) So sieht das finale PS4-Mainboard aus. An den Seiten ist jeweils eine Aussparung für das Netzteil frei gelassen, das der Prototyp nicht benötigt. (Bildquelle: psdevwiki.com)

Um Kosten zu sparen, wurde dafür anscheinend der veraltete DDR3-Standard statt GDDR5 herangezogen, Letzteres stand dann dem Prozessor in der finalen PS4 zur Verfügung.

Und dass der auf der Platine fehlt, hat wahrscheinlich einen pragmatischen Grund: Je nachdem, wie alt der Prototyp tatsächlich ist (und das ist noch nicht gesichert) könnte es sein, dass die für die PS4 bestimmte AMD-APU noch gar nicht in die Fertigung gegangen ist.

Was bringt uns der Prototyp?

Ob die SYRUP-11-PS4 unbeschädigt und funktionell ist, geht aus dem Eintrag, den der Hacker Zecoxao in ein PlayStation-Wiki hinterlegt hat, nicht hervor. Das Board verfügt jedoch über zahlreiche Schnittstellen und Anschlüsse, über die Zugriff auf die Firmware oder versteckte Diagnose-Tools erlangt werden könnte.

Für uns als Spieler*innen ist das wohl eher wenig interessant, dafür konnten wir aber einen Blick auf eine Hardware-Revision werfen, die eigentlich nie das Tageslicht erblicken sollte.

Wann habt ihr zum ersten Mal von der PS4 gehört oder sie gesehen?

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